Festsitzende Geräte / Multiband

Die Multiband / Bracket Apparatur ist fest mit den Zähnen verbunden. Die Brackets sind auf dünne Metallplättchen gelasert. Brackets werden mit Kunststoff auf die Zahnoberflächen geklebt, auf die Molaren (große Backenzähne) werden meist Bänder zementiert. Ein Vorteil der festsitzenden Apparaturen ist, dass sie ununterbrochen mit leichtem Druck auf die zu bewegenden Zähne einwirken.

Was bewirken die Spangen?

In jedem Bracket befindet sich ein kleiner Schlitz, in den ein Draht eingelegt wird. Dieser Draht verläuft um den gesamten Zahnbogen und wird hinter dem letzten Zahn umgebogen. Durch die Schlitze bekommt das Bracket die “Information”, wie der Zahn einmal stehen soll. Der Draht dient als Orientierungsebene. Er ist elastisch und versucht, Niveauunterschiede zwischen den Zähnen auszugleichen. Es wirkt also ständig eine kleine Kraft auf die Zähne. Dadurch werden die Zähne etwas angelockert und es können vorübergehend Druckschmerzen auftreten. Das ist notwendig, um die Zähne bewegen zu können. Die Schmerzen lassen nach 1-2 Tagen wieder nach.

Viele meinen, daß die Spange Löcher in den Zähnen hervorrufen könnte. Die Bänder oder Brackets, die direkt an den Zähnen haften, bedecken und schützen jedoch die Zähne, solange sie fest auf den Zähnen sitzen.

Sowohl die Bänder als auch die geklebten Brackets machen das Zähneputzen allerdings wesentlich schwieriger. Die Brackets, Röhrchen und Drähte liegen wie ein kleines Schild außen um die Zähne. Dieses Schild macht es natürlich schwieriger für die Zahnbürste, alle Zwischenräume zwischen der Spange und dem Zahnfleisch zu reinigen.

Das Zähneputzen ist jetzt noch viel wichtiger, denn durch eine mangelhafte Mundhygiene kann es außer zu Karies auch zu Entzündungen des Zahnfleisches kommen, und dann müssten die Spangen vorzeitig entfernt werden, ohne dass das gewünschte Ergebnis erreicht werden konnte. Brackets bzw. Festsitzende Zahnspangen gibt es in unterschiedlichen Materialien und Farben:

Metallbrackets

Generell bestehen Metallbrackets aus nickelfreiem Stahl bzw. Edelstahl. Diese Brackets erlauben dreidimensionale Zahnbewegungen und eine exakte Positionierung der Zähne.

Selbstligierende Brackets

Das Aktivierungsschloss der Selbstligierenden Brackets beinhaltet eine aufwändige Feinmechanik, welche Zahnbewegungen unter Einsatz von niedrigeren Kräften ermöglicht. Die Behandlung kann durch das Verwenden von diesen Spezialbrackets in Kombination mit superelastischen Bögen verkürzt werden und wesentlich komfortabler für den Patienten ablaufen.

Lingualbrackets

Lingualbrackets werden von innen (lingual) auf die Zähne geklebt und sind deshalb für die Außenwelt weitestgehend unsichtbar. Diese Brackets und dazugehörige Bögen werden individuell im Labor gefertigt und dann dem Patienten angepasst.

Titanbrackets

Titanbrackets können bei Patienten mit Allergien verwendet werden. Von ihrer Funktion und ihren Eigenschaften sind sie den Metallbrackets ebenbürtig.

Goldbrackets

Sind ähnlich den Metallbrackets, jedoch vergoldet. Es handelt sich hierbei um eine Wunschleistung. Sie können auch bei Allergikern verwendet werden.

Keramikbrackets

Hierbei handelt es sich um eine sehr ästhetische Variante, da die Brackets nahezu unsichtbar sind.

Bögen

Es existieren verschiedene Arten von Bögen, die aus Stahl oder Legierungen (z.B. Nickel-Titan) bestehen. Letzteres sind Drähte, die nach einer gewissen Verformung wieder in ihre ursprüngliche Form zurückkehren. Dies ist von Vorteil, da sie dabei die Zähne in eine korrekte Position mitbewegen.

Zahnfarbene Bögen sind sehr ästhetisch, vor allem in Kombination mit Keramikbrackets. Außerdem existieren moderne, thermo- bzw. superelastischen Bögen. Es handelt sich hierbei um ein Material, welches thermisch umprogrammiert werden kann. Die Drähte üben eine vorgegebene immer gleiche Kraft auf die Zähne aus und bewegen diese sehr sanft. Durch Kälte (z.B. kalte Getränke, Eis etc.) kann die Kraftabgabe der Bögen vom Patienten selbst reduziert werden, wodurch unangenehme Empfindungen bei der Zahnbewegung reduziert werden können.

Pendelapparatur (Pendulum)

Die Pendelapparatur ist eine festsitzende Zahnspange im Oberkiefer, um die Backenzähne nach hinten zu bewegen. Sie dient der Platzbeschaffung z. B. bei Platzmangel für die Eckzähne. So kann beispielsweise die Entfernung von bleibenden Zähnen (Prämolaren) vermieden werden. Sie ist häufig eine Alternative zur Außenspange mit Außenbogen (Headgear).