Herausnehmbare Geräte
Aktive Platten
Fotosind herausnehmbare Behandlungsgeräte. Sie werden durch von Kiefermodellen und Wachsbissregistraten (Situationsbiss bzw. Konstruktionsbiss) nach einer Herstellungsanweisung (Konstruktionsplan) des Kieferorthopäden in einem zahntechnischen Fachlabor hergestellt. Aktive – Platten sind aus Kunststoff, Drahtelementen und oft auch mit Schrauben gefertigt. Andere Drahtelemente sorgen dafür, dass die Zahnspange fest sitzt.
Funktion
Drahtteile in passiver Wirkung können die Zunge, Lippen und Wangen von den Zähnen abhalten. Aktive Drahtelemente oder Schrauben bewegen durch anhaltenden Druck Zähne in die vorbestimmte Richtung, dehnen den Kiefer und erweitern den Zahnbogen. So kann Platz für eng stehende Zähne geschaffen und schief stehende Zähne gerade gerichtet werden. Da sie sehr gezielt wirken und aktive Zahnbewegungen verursachen, werden sie als „Aktive – Platten“ bezeichnet.
Wirkung
Die Aktiven – Platten wirken durch anhaltenden Druck, der von Nachstellschrauben, Drahtfedern oder Bögen ausgeht. Um die Platte zu „aktivieren“ werden die eingebauten Druck- oder Zugschrauben in regelmäßigen Zeitabständen, die der Kieferorthopäde bestimmt, jeweils um 1/4 Umdrehung, d.h. ein Loch weiter gestellt. Dabei ist der kleine Richtungspfeil unbedingt zu beachten.
Eine Aktive – Platte sollte regelmäßig nachmittags und nachts getragen werden – jeden Tag etwa 15 Stunden lang. Während der Mahlzeiten und beim Sport hat sie „Pause“ und in der Schule/Arbeitsplatz ist sie nur nach besonderer Anweisung des Kieferorthopäden zu tragen.
Wichtig:
Die von der Aktiven – Platte ausgehenden Druckkräfte sind nicht so stark und erzielen nur dann die gewünschte Zahnbewegung, wenn sie stundenlang wirksam sind. Wenn der Druck nachlässt, erfolgt keine Zahnbewegung – ja, die bewegten Zähne wollen sogar in ihre ursprüngliche Fehlstellung zurück, wenn die Aktive – Platte herausgenommen wird. Deshalb müssen die vereinbarten Tragezeiten unbedingt eingehalten werden, auch wenn anfänglich das Sprechen etwas behindert wird, weil die Zunge sich erst an die Aktive – Platte gewöhnen muss. Es dauert im allgemeinen nicht lange, bis diese Probleme beim Sprechen merkbar nachlassen.
Bionator
Der Bionator, ein lose zu tragender, graziler Kunststoffkörper mit Drahtelementen, wird auch als Turngerät für den Mund bezeichnet. Er ist passiv und enthält keine aktiven Elemente. Stetig formt der Bionator mit jedem Schlucken und während des Sprechens mit der von Ihnen selbst aufgewandten Kieferkraft Ihre natürliche Zahnhalterung. Damit formt er gleichzeitig auch Ihr Gesichtsprofil. Physiognomische Verformungen und ein verspannt wirkender Zusammenbiss werden so langsam zurückgebildet. Viel bedeutsamer als diese optischen Veränderungen sind aber die nicht unmittelbar sichtbaren, physiologischen Wandlungen, die der Bionator auf Ihre gesamte Konstitution ausübt. So kann z.B. sein Einfluss auf die gestörte Halswirbelsäule ganzkörperliche, positive Effekte erzielen.
Positioner
Für die optimale Feineinstellung der Zähne zueinander empfiehlt sich ein Gerät, das sich bereits bestens bewährt hat. Der Positioner umfasst die Zähne des Ober- und des Unterkiefers, die in idealer Position aufgestellt sind. Der Positioner wird im kieferorthopädischen Labor unter Verwendung spezieller gummi-elastischer Materialien individuell für jeden Patienten hergestellt. Dadurch ist es möglich, ein Präzisionsgerät anzufertigen, mit dem Zahnbewegungen in allen drei Raumebenen durchgeführt werden können.
Der Positioner ermöglicht es, die Zähne während der abschließenden Phase der Behandlung in eine ideale Stellung zu bringen. Die geplanten Zahnpositionen finden sich in den Aussparungen des Positioners wieder, welche sozusagen die Negativform des jeweiligen „Idealgebisses“ darstellen. Als Vorlage dienen dazu die an einem Kiefermodell umgestellten, idealisierten Zahnreihen. Beim Einbeißen in den Positioner werden die Zähne in die vorgegebenen Aussparungen gedrückt und bewegen sich somit in die Ideal – Position.